Als Veganer mit Fleischesser zusammen: Eine Red Flag in der Beziehung oder kein Problem?

⏳ Lesezeit: 5 Minuten / ✍️ zuletzt aktualisiert: 12.01.2025

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✍️ zuletzt aktualisiert: 12.01.2025

Liebe geht durch den Magen, oder? Aber als Veganer mit einem Fleischesser zusammen zu sein, klingt für manche wie der Beginn eines endlosen Beziehungskonflikts. Schließlich treffen hier zwei Welten aufeinander, die oft grundverschieden erscheinen. Aber ist das wirklich so dramatisch, wie es sich anhört? In meiner Erfahrung ist es vor allem eine Lektion in Sachen Respekt und Kreativität. Denn wer glaubt, dass Liebe an der Ernährung scheitert, unterschätzt, wie gut sich Unterschiede ergänzen können.

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Unterschiedliche Ernährungsweisen: Herausforderung oder Bereicherung?

Wenn ich eines gelernt habe, dann das: Unterschiedliche Gewohnheiten in der Beziehung sind kein Problem, solange beide Seiten Respekt füreinander haben. Klar, ich lebe aus Überzeugung vegan – bei mir geht es vor allem um Ethik. Mein Freund sieht das anders. Er liebt sein Steak, hat aber trotzdem Spaß daran, vegane Gerichte auszuprobieren. Und weißt du was? Genau diese Offenheit schätze ich an ihm.

Natürlich gibt es manchmal diese typischen Vorurteile. Der Veganer, der angeblich immer missioniert, oder der Fleischesser, der angeblich gedankenlos ist. Blödsinn. Bei uns ging es nie darum, den anderen zu ändern, sondern darum, zu verstehen, warum wir so leben, wie wir leben. Das klappt ehrlich gesagt ziemlich gut.

Fleischesser und Veganerin: Wie gemeinsame Mahlzeiten funktionieren können

Okay, die Frage „Was essen wir heute?“ kann tricky sein. Aber wir haben uns da ganz gut eingegroovt. Meistens kochen wir Gerichte, die leicht anzupassen sind. Ein Curry mit Tofu für mich und Hähnchen für ihn? Easy. Pizza mit zwei Hälften – eine vegan, eine mit Käse und Salami? Läuft. Das ist kein Hexenwerk, sondern einfach ein bisschen Kreativität.

Wir haben auch ein paar Regeln. Zum Beispiel benutze ich keine Pfannen, in denen Fleisch gebraten wurde – dafür hat er eigene. Das klingt vielleicht umständlich, aber für uns funktioniert es super. Und wenn wir mal keine Lust haben, Kompromisse zu finden, kocht jeder für sich. Manchmal macht genau das Lust auf das nächste gemeinsame Essen.

Restaurants können übrigens auch ein kleiner Balanceakt sein. Wir gehen meistens dorthin, wo es sowohl vegane Optionen als auch sein geliebtes Steak gibt. Und weißt du was? Manchmal kommt er sogar mit in vegane Restaurants – einfach, weil er Lust hat, Neues zu probieren.

Konflikte vermeiden durch Kommunikation statt Konfrontation

Natürlich gibt es auch mal Diskussionen. Aber ich habe gelernt, dass es wichtig ist, nicht zu belehren oder zu provozieren. Klar, es ist manchmal schwer, den Mund zu halten, wenn er genüsslich ein Schnitzel isst. Aber das hilft niemandem. Stattdessen reden wir offen darüber, warum wir die Dinge so machen, wie wir sie machen.

Provokationen wie „Aber auf einer einsamen Insel würdest du doch auch ein Schwein essen, oder?“ nehme ich mittlerweile mit Humor. Ich habe festgestellt, dass Lachen oft der beste Weg ist, um solche Themen zu entschärfen.

Auch in der Familie haben wir klare Absprachen: Wenn wir eingeladen sind, bringe ich meistens etwas Veganes mit, damit es keine unnötigen Diskussionen gibt. Das funktioniert wunderbar – und oft sind die veganen Gerichte schneller weg als der Rest.

Kann Veganismus inspirieren, ohne zu belehren?

Wenn ich eines gelernt habe, dann das: Druck bringt nichts. Mein Freund hat von sich aus angefangen, vegane Alternativen auszuprobieren, einfach weil er neugierig war. Und ja, manchmal ist er auch überrascht, wie gut ein pflanzlicher Burger schmecken kann.

Ich glaube, Inspiration funktioniert am besten, wenn man sie gar nicht so nennt. Ich koche einfach, worauf ich Lust habe, und wenn er es probieren will, gerne. Wenn nicht, auch okay. Aber die meisten Dinge probiert er – und manchmal ist er danach so begeistert, dass er das Rezept für seine Kollegen will.

Natürlich geht das nicht immer reibungslos. Es gibt Tage, da greift er nach einem Experiment wieder zu seinen heiß geliebten tierischen Lebensmittel. Und das ist auch in Ordnung. Ich bin ja keine Vegan-Polizei.

Zukünftige Herausforderungen und wie man sie gemeinsam meistert

Ich werde oft gefragt: „Was ist, wenn ihr mal Kinder habt? Wie regelt ihr das mit der Ernährung?“ Ganz ehrlich, ich weiß es noch nicht. Aber ich glaube, wir würden das genauso angehen wie alles andere: mit Respekt und Offenheit. Wichtig ist, dass Kinder nicht das Gefühl haben, sich für eine Seite entscheiden zu müssen.

Auch bei gesellschaftlichen Anlässen ist manchmal ein bisschen Planung nötig. Wenn wir Freunde einladen, gibt es immer ein gemischtes Buffet. Seine Freunde mögen dann oft die veganen Sachen am liebsten – auch wenn sie es manchmal nicht zugeben wollen.

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Unterschiede in einer Beziehung machen sie nicht komplizierter, sondern spannender. Mein Freund und ich haben unterschiedliche Ansichten, wenn es ums Essen geht, aber das ist nicht das, was uns ausmacht. Was wirklich zählt, ist der Respekt, den wir füreinander haben, und die Offenheit, voneinander zu lernen.

Er hat durch mich vegane Gerichte entdeckt, ich habe durch ihn gelernt, dass man auch in einer Beziehung gelassen bleiben kann, wenn man nicht in allem einer Meinung ist. Am Ende des Tages geht es um mehr als das, was auf dem Teller liegt. Es geht um das, was zwischen uns passiert – und das hat mit Liebe und Respekt zu tun, nicht mit Ernährungsplänen.

Eine Beziehung zwischen einem Veganer und einem Fleischesser ist alles andere als undenkbar. Sie ist eine Chance, Neues zu entdecken, Unterschiede zu respektieren und daran zu wachsen. Und wenn beide bereit sind, ein bisschen flexibel zu sein, funktioniert das wunderbar. Zumindest bei uns tut es das.


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